Samstag, 12. Januar 2013

Solarthermie ergänzt die Heizung ideal

Warme Stube und heisses Wasser von der Sonne.
Immer mehr Leute unterstützen ihre Heizung mit der Sonne. Wer seine Heizung modernisiert und auf die langfristig günstige Wärme der Sonne, auf Solarthermie setzt, erspart sich den Heizkostenschock nach dem Winter. Nach Angaben deutscher Solarverbände haben nur schon im vergangenen Sommer 70 000 Liegenschaftenbesitzer im nördlichen Nachbarland eine solarthermische Anlage auf dem Dach installiert.
 
Gründe dazu gibt es viele: Zuerst erreichen die Heizölpreise bereits wieder das hohe Niveau von 2008 – und wirklich tief gesunken sind sie nie mehr. Mit dem Ölpreis zieht auch der Gaspreis an. Eine solarthermische Anlage kann eine traditionelle Heizung unterstützen. Sie lässt sich optimal mit modernen Wärmeerzeugern wie Holzschnitzelheizung oder Wärmepumpe kombinieren. Im Sommer reicht die Solaranlage zur Warmwasserbereitung, die übrige Heizung kan abgeschaltet werden.


Durch die Kombination eines modernen Wärmeerzeugers mit einer solarthermischen Anlage lassen sich locker 40% Energie einsparen. Eine grössere Kollektorfläche und energetische Massnahmen erhöhen den Anteil rasch auf 70 bis 80%. Was in welchem Fall die ideale Kombination ist, lässt sich nicht im Internet sagen. Ein lokaler Fachmann mit Erfahrung berät sie kompetent. In der Rubrik Lieferanten sind Handwerker aus der Region aufgeführt, die Erfahrung mit Solarheizungen haben.

Dienstag, 1. Januar 2013

Nur die Sonne scheint im Garten, den Bergen und dem See

Inselanlagen versorgen abgeschiedene Häuser
zuverlässig mit Strom.
Solarenergie ist die einzige Energiequelle, die dezentral gewonnen werden kann. Die Sonne scheint nicht nur im Süden genügend stark, auch im Schrebergarten, am oder auf dem See oder in den Bergen lohnt sich der Einsatz von Solarzellen in sogenannten Insel-Anlagen.

Für eine Insel-Solaranlage braucht es folgende Komponenten:
  • Solarmodul: Selbst bei schlechtem Wetter produzieren heutige Hochleistungs-Solarzellen Strom: Wenn Wolken die Sonne verdecken, bringen Solarzellen noch ungefähr 60% Energie. Bei ganz trübem Regenwetter produzieren sie um die 20% ihrer maximalen Leistung.
  • Laderegler: Der Laderegler steuert das Aufladen des Akkus über das Solarmodul. Er schützt den Akku vor Über- und Tiefentladung und zeigt den Ladezustand des Akkus an. Moderne Laderegler haben einen wesentlichen Einfluss auf die Lebensdauer der Akkus.
  • Solar-Akku: Der wartungsfreie Solar-Akku speichert die Solarenergiepraktisch ohne Selbstentladung. Die Lebensdauer beträgt 10 bis15 Jahre.
  • Verbraucher: Es gibt 12-V-Geräte, die direkt am Laderegler angeschlossen werden und einen geringen Stromverbrauch aufweisen. Über einen Wechselrichter, der den Akkustrom in 230-V-Wechselstrom umwandelt, können selbstverständlich auch 230-V-Verbraucher über eine normale Steckdose betrieben werden.  
Heute kann man problemlos Kühlschränke, Radio und Fernsehen oder Beleuchtungen auf Schiffen oder im Aussenbereich (Garten, Camping, etc.) mit der Sonne betreiben. Bekannte Beispiele sind die Notrufsysteme der SAC-Hütten in den Alpen, entlang der Autobahnen oder die Innenbeleuchtung der Basler Rheinfähren.
Quelle: Winterhalder Fenner AG

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Selbst an der Pfnüselküste funktioniert es

Duschen, baden und händewaschen mit der Sonne.
Ein Blick auf die andere Seeseite: auch an der Pfüselküste gibt es Einfamilienhäuser, wie dieses in Oberrieden mit Sonnenkollektoren auf dem Dach. Wie viel mehr lohnt sich dies erst am rechten, sonnigen Ufer, wo die Dächer an prächtiger Südlage liegen.

Gemäss dem Elektrizitätswerk der Stadt Luzern (EWL) liefern 5m2 Sonnenkollektoren genügend Wärme, um den Warmwasserbedarf einer 4köpfigen Familie in einem Einfamilienhaus zu 70% zu decken. Das wäre doch ein Weihnachtsgeschenk fürs eigene Dach und nicht viel teurer als eine anständige Schweizer Uhr. Unsere hiesigen Handwerker haben Erfahrung mit solchen Installationen.

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Gebäudeintegrierte Photovoltaik

Dieses Glasdach beschattet, isoliert
und produziert Strom.
Der Titel ist zugegebenermassen etwas sperrig. Es geht darum, dass solare Baumaterialien bei vielen Bauherren und selbst Fachleuten noch wenig bekannt sind. Im Okober haben an den Messen Glasstec und Solarpeq in Düsseldorf die Glasindustrie die neusten Produkte vorgestellt. Eines ist uns besonders ins Auge gesprungen: Semitransparente Verglasung mit integrierter Stromproduktion.

Solare Glasanwendungen in der Gebäudehülle erzeugen umweltfreundliche Energie und erfüllen zusätzlich weitere energetisch bedeutsame Funktionen. Dünnschichtmodule lassen sich problemlos in Funktionsgläser mit unterschiedlichen Aufbauten integrieren. Die semitransparente Dachverglasung auf dem Bild substituiert die klassische Dacheindeckung. Sie produziert ausserdem elektrischen Strom, beschattet den Raum und bietet einen zuverlässigen Wärmeschutz.

Sämtliche Bereiche der Gebäudehülle, also Fenster, Fassaden und Dächer lassen sich mit gebäudeintegrierter Photovoltaik ausführen. Die Vielfalt der möglichen Formen und Farben sowie der variable Grad der Transparenz bieten dem Architekten dabei vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Photovoltaikmodule lassen sich heute in nahezu jeden beliebigen Glasaubau integrieren und mit klasischen Glasbearbeitungstechnologien individuell veredeln. Auch wenn Dünnschichtmodule nur einem Wirkungsgrad von 6–12% (zum vergleich multikristalline Module 14–20%) haben, werden sie bei der Gebäudeintegration bevorzugt. Sie sind wesentlich kostengünstiger, flexibler in der Verarbeitung und eignen sich auch bei indirektem Licht und diffusen Lichtverhältnissen.

Montag, 26. November 2012

Europa im Erdölrausch - Die Folgen einer gefährlichen Abhängigkeit

Vor kurzem ist «Europa im Erdölrausch - Die Folgen einer gefährlichen Abhängigkeit», das neue Buch des Schweizer Historikers Daniele Ganser herausgekommen. In der Papeterie Pfister an der Kugelgasse ist es erhältlich. (Mitte November lag es direkt neben der Kasse auf.)

Ganser liefert eine umfassende Studie zur Erdölproblematik. Aus dem Blickwinkel des Historikers gelingt es ihm, die Entwicklung von den ersten Ölfunden bis zur totalen Erdöl-Abhängigkeit aufzuzeigen, speziell aus Schweizer Sicht. Um diese Frage, wie Erdöl Politik und Wirtschaft beeinflusst, geht es im Großteil des Buches, eine Analyse der modernen Weltgeschichte aus Erdölsicht. Dabei liefert Ganser einen wichtigen Einblick über die die wichtigsten geschichtlichen Ereignisse wie die beiden Weltkriegen.



Autor Daniele Ganser
Ganser zeigt, dass es Peak Oil tatsächlich gibt, nicht als absolute Mengen- oder Jahresangabe, wie viel oder wie lange noch Öl vorhanden sein wird, sondern am tatsächlichen Sinken realer Förderzahlen, was sowohl für einzelne Ölfelder, ganze Länder, als natürlich auch für die globale Produktion nachgewiesen werden kann. Die USA hatten ihr Peak Oil im Jahr 1970. Global gesehen war das wahrscheinlich in 2006. Seitdem stagniert oder sinkt der Ausstoss, während die Nachfrage weiter steigt. Wenn ein Gut knapper wird bei weiter steigender Nachfrage, ist es klar, dass der Preis steigt.

Der Energiewende widmet der Autor daher am Schluß sein Hauptaugenmerk, in dem die Alternativen vorgestellt werden. Das Buch ist absolut lesenswert, wenn man sich mit der Energiefrage beschäftigt und um die Notwendigkeit zu erkennen, warum wir uns aus der Abhängigkeit des Öls lösen müssen. Es ist gut und flüssig lesbar.

Samstag, 17. November 2012

Solaranlage auf Terrassenhaus bei Überbaurecht

Bundesgericht schafft Klarheit.
Die Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem einen fremden Grundstückteil überragenden Dach eines Terrassenhauses kann laut einem neuen Urteil des Bundesgerichts zulässig sein. Sofern das ursprünglich begründete Überbaurecht auf einer Dienstbarkeit beruht, aus der sich dazu nichts anderes ergibt, müssen die Eigentümer der darunter liegenden Wohnungen gewisse Veränderungen hinnehmen, die auf die Entwicklung der Technik zurückgehen.

Werden Terrassenhäuser nicht in Stockwerkeigentum aufgeteilt, sondern in eigene Grundstücke, überschneiden sich diese in der Regel. Dafür müssen die Eigentümer sich gegenseitig sogenannte Überbaurechte einräumen. Im beurteilten Fall erwähnt die massgebliche Dienstbarkeit zugunsten der obersten von drei Wohnungen ein solches Überbaurecht auch für einen Teil des Dachs. Als darauf eine Photovoltaikanlage errichtet wurde, stellte sich die Frage, ob die Eigentümer der beiden unteren Wohnungen das hinnehmen müssen.

Da sich dazu aus der Dienstbarkeit nichts ergibt, folgerte das Luzerner Obergericht, das Dach dürfe im Rahmen der geltenden öffentlichrechtlichen Bauvorschriften grundsätzlich frei gestaltet werden. Nach Auffassung des Bundesgerichts hingegen dürfte die Form des Dachs oder dessen Neigung nicht verändert werden, um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Dagegen wäre es laut einstimmig ergangenem Urteil der II. Zivilrechtlichen Abteilung zulässig, Ziegel durch Eternit zu ersetzen oder eine Isolation anzubringen. Nicht zulässig wären eigentliche Dachaufbauten wie etwa eine Wetterstation.

Daraus folgt, dass die Ersetzung der Ziegel durch Solarmodule (Indachmontage) zulässig ist. Heikel sind dagegen zusätzliche bauliche Vorrichtungen, die funktionell mit dem Dach nichts zu tun haben. Im beurteilten Fall wurde eine solche zugelassen, weil es sich um flache Solarplatten handelte, die in einem Abstand von wenigen Zentimetern von den Ziegeln angebracht waren.
Urteil 5A_245/2012 vom 13. 9. 12 – BGE-Publikation.
Quelle: Neue Zürcher Zeitung, 1. November 2012

Donnerstag, 8. November 2012

HEV-Präsident von Meilen zeigt sein Minergie-A-Haus

Minergie-A-Haus von Dr. Fischer.
Minergie-A-Häuser sind noch sehr selten. ImKanton Zürich gibt es offenbar erst zwei davon. Eines davon steht in Meilen, gehört dem Präsidenten des Hauseigentümerverbandes von Meilen und Umgebung, Dr. Toni Fischer, und kann an diesem Samstag besichtigt werden.

Während Minergie-Häuser Niedrigenergiehäuser sind, handelt es sich beim Minergie-A-Haus um ein Nullenergiehaus. Das heisst, das Haus muss soviel Energie produzieren, wie in ihm verbraucht wird. Ganz neu sind derartige Hauskonzepte nicht. Bekannt sein dürften die Nullenergiehäuser in Wädenswil oder Nullenergiehaus an der Heureka auf der Zürcher Allmend. Schliesslich verbrauchen in der Schweiz eine ganze Reihe von Privathäusern in der Bilanz keine Energie für Raumheizung, Lufterneuerung  und Wassererwärmung. Das Wissen und Können für Planung und Bau von Nullenergiehäuser ist also vorhanden.

Nun hat der HEV-Präsident von Meilen für siche ein Nullenergiehaus mit Einliegerwohnung gebaut. Er zeigt sein neues Eigenheim diesen Samstag, 10. November 2012 von 10–16 Uhr der breiten Öffentlichkeit, es ist erst das zweite zertifizierte Minergie-A-Haus im Kanton Zürich. Beim Aperitif können die bautechnischen Details noch genauer diskutiert werden. Das zukunftsweisende, energieautarke Haus mit Erdsonde, Komfortlüftung und Solarstromanlage steht an der Juststrasse 61 in Meilen.