Posts mit dem Label Stromprodukt werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Stromprodukt werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 11. September 2014

Sonnenstrom sinkt unter Preis der Kernkraft

An der Generalversammlung im Mai, sind die Strompreise zur Sprache gekommen. Infrastruktur-Vorstand Rolf Eberli hat aufgezeigt, dass der Preis von damals noch 60 Rappen pro kWh Solarstrom zustande kam, indem das EW Männedorf den Lieferanten gewechselt hatte und so den Preis um mehr als 20 Rappen senken konnte. Der neue Lieferant, das EWZ, war nur bereit diesen damals tiefen Preis zu offerieren, wenn das EWM einen Dreijahresvertrag unterschrieb.

In der Zwischenzeit ist der Preis für Solarstrom massiv gesunken. Nach Ablauf des Liefervertrages auch in Männedorf. Mehr noch: Sonnenstrom ist günstiger als Strom aus Kernkraft. In der Tat zahlen sich 20 Jahre Technologieentwicklung aus, wie die Prognos schreibt. Neue Wind- und Solarstromanlagen können bis zu 50% günstiger produzieren als neue Kernkraftwerke. Diese Zahlen basieren auf den Produktionskosten in den modernsten Kernkraftwerken im Vereinigten Königreich sowie de Vergütungssätzen desErneuerbaren-Energie-Gesetzes in Deutschland.

Übrigens: Das tschechische EW ČEZ hat seine Ausbaupläne für das KKW Temlín aus Rentabilitätsgründen gestoppt.

Montag, 19. August 2013

Toursimusförderung aus der Steckdose

Wasserfall im Lauterbrunnental.
(Photo: Schweiz Tourismus)
Gerade als ich die Ferienfotos aus dem Berner Oberland einklebte, läutete der Pöstler an der Haustür und brachte einen Brief von Silva Semadeni vorbei. 

Sie schreibt: Der Strom aus Männedorfs Steckdosen kommt zwar bei den meisten Leuten aus Wasser. Im Anbetrecht, dass etwa die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten der Schweiz an oder in Gewässern leben, habe die Wahl des richtigen Stroms einen direkten Einfluss auf die Landschaft.

Der dunkelblaue Infra Wassertop naturmade star kostet gerade 1.8 Rappen mehr als der hellblaue normale Wasserstrom, den das EW ohne Änderungswunsch nach Hause liefert. Dieser Mehrwert gelangt in die naturverträgliche Gestaltung und Erhaltung der für Stromnutzung genutzten Gewässer. Davon profitieren aber nicht nur ein paar Pflänzli und Fische, sondern in grossem Masse wir Erholungssuchenden und auch der Tourismus.

*Silva Semadeni ist Präsidentin von Pro Natura.

Freitag, 28. Juni 2013

So kommt die Solaranlage auf mein Dach

Ab sofort verfügt Männedorf
über einen Solarkataster
Am 27. Juni 2013 veranstaltete die IG Energie vom Dach in Männedorf eine kleine Vortragsreihe zum Thema, wie jedermann einfach und unkompliziert eine Solaranlage auf sein Dach bekommt.

Erich Widmer vom Ingenieur- und Geometerbüro Osterwalder Lehmann, Männedorf, präsentiert den gerade zwei Stunden alten Solarkataster der Gemeinde Männedorf. Jedes Hausdach in der Gemeinde kann über das Internet aufgerufen werden und das Potential an elektrischer Energie (Photovoltaik) oder Wärme (Thermie) ist ausgerechnet. Dabei geben bereits die verwendeten Farben der Dächer Auskunft, ob ein Dach geeignet, sehr geeignet, nur mässig oder gar nicht geeignet ist für eine Solaranlage. Dabei wurde die effektive Sonneneinstrahlung, wie auch die sogenannte diffuse Strahlung, also das Licht bei Nebel oder in der Dämmerung ebenso berücksichtigt, wie der Schattenwurf von Nachbarhäusern oder Bäumen. Ein ausführlicher Bericht liegt auf der Seite des EW Männedorf bereit.

Für die Planung und Installation einer Solaranlage ist auf jeden Fall der Beizug einer Fachperson sinnvoll. Mit dem Solarkataster findet jedermann schnell einen ersten Überblick über sein eigenes Hausdach oder Mieter sehen, ob es sich lohnt, die Verwaltung darauf aufmerksam zu machen, dass das EW Männedorf die KEV-Überbrückung anbietet.Der Solarkataster kann hier aufgerufen werden - oder für Natels und andere Mobilgeräte hier.

Wie eine schlüsselfertige Anlage aufs Dach kommt, zeigte Silvana Baumann, Projektleiterin bei der Avensol GmbH. Wichtig sei, einen Anbieter zu wählen, in dessen Offerte wirklich alles von A bis Z inbegriffen sei, von den Baubewilligungsgebühren, über das Baugerüst hin bis zur Abnahme und der Dokumentation. So kommt es zu keinen bösen Überraschungen und die Rentabilität kann vor Vertragunterzeichnung sauber berechnet werden. Verschiedene Anbieter  bieten dies an.

Zum Abschluss des Abends zeigte Hans J. Tobler, EMSC Dr. M. Tobler & Partner, Vorstandsmitglied der Fachgruppe Neue erneuerbare Energien - Electrosuisse, in einem spannenden Bildbericht, wie er selber zusammen mit seiner Frau und einem Nachbarn in Hombrechtikon selber eine Solaranlage gebaut hat. Der Bericht ist sowohl als Präsentation als auch als Video auf seiner Internetseite einsehbar.

Wer die aktuelle Stromproduktion des Sonnenkraftwerks auf der Fabrikhalle der DrM Dr. Müller AG im Ausserfeld einsehen möchte, kann dies jederzeit über die angegebene Verknüpfung tun.

Am Schluss der Veranstaltung wurde noch auf den Energie-Apéro des Bezirks-Gewerbeverbandes vom kommenden Mittwoch verwiesen.

Freitag, 22. März 2013

Undichtes Dach mit Solaranlage saniert

Dank dieser Anlage kann die Ferrowohlen AG auf
die teure Dachsanierung verzichten. (Photo: ADEV)
Das 25‘000 Quadratmeter grosse Hallendach einer Industriehalle der Ferrowohlen AG ist undicht und aufwändige Sanierungsarbeiten stunden an. Bei der Planung stellte sich Ferrowohlen die Frage, ob anstelle eines neuen Dachs nicht gleich eine Solarstromanlage gebaut werden könnte, die Dachhaut und Stromproduzent in einem ist.

Die ADEV Solarstrom AG (Liestal) hat in enger Zusammenarbeit mit der Solventure GmbH (Wettingen) und eine neue optimierte Lösung entwickelt, die beiden Anforderungen gerecht wird. Die Lösung liegt in einer wartungsfreundlichen Ost-West-Aufständerung mit kristallinen Modulen. Im Juli erhielt die ADEV die Baubewilligung für den Bau dieser mit 2.8 Megawatt grössten dachintegrierte Anlage der Schweiz.

Die ADEV wird die 25‘000 Quadratmeter grosse Anlage auf der Industriehalle der Ferrowohlen im aargauischen Wohlen bereits Ende September 2012 ans Netz anschliessen.

St. Gallen sichert sich den Strom aus Wohlen
Die grösste Herausforderung wird, die dazu nötigen Leitungen der Mittelspannung pünktlich fertigzustellen. Die Gestehungskosten belaufen sich auf unter 30 Rappen pro Kilowattstunde - der Strom wird in das Netz der industriellen Betriebe Wohlen IBW eingespiesen und zum Marktwert vergütet. Der ökologische Mehrwert wird bis zur Aufnahme in die kostendeckende Einspeisevergütung des Bundes KEV von den St. Galler Stadtwerken übernommen.

Es konnte kein Aargauer EW für eine Liefervereinbarung der jährlich 2'500'000 kWh Solarstrom gewonnen werden. Die Werke von Lenzburg und Aarau schreiben auf der Ökostrombörse nur kleine Solarstrommengen aus. Zukunftsweisender ist der Entscheid der Sankt Galler Stadtwerke, die, um ihren nachhaltigen Strommix mit Sonnenenergie anzureichern, sich den ökologischen Mehrwert vom Solarstrom aus Wohlen gesichert haben. «Bundesrätin Leuthard forderte an der Swissolar-Tagung Fakten statt theoretische Potenzialstudien. Dank der vorbildlichen Strategie von St. Galler Stadtwerken können wir diesen grossen Schritt für die Energiewende umsetzen. Solche Individuallösungen sollen jedoch nicht die Notwendigkeit einer gesamtschweizerischen Vergütungslösung relativieren! Die Bundespolitik bleibt in der Pflicht: Erst wenn die KEV via Swissgrid in grossen Schritten freigegeben wird, kann sich das Potenzial der erneuerbaren Energien entfalten.» erklärt Projektleiter Heinrich Studer.

Quelle: ADEV

Donnerstag, 20. September 2012

Bezirk Meilen setzt auf Wasserkraft

Blau wird Standard und verdrängt rot.
Die Kernenergie verschwindet als Basisstrom in Meilen und Männedorf. Die Wasserkraft löst Anfang 2013 die nicht erneuerbare Energie ab. Es sei denn, der Kunde wünsche es ausdrücklich anders. 
Am 1. Januar 2013 stellt Meilen die Standardversorgung für Strom komplett auf erneuerbare Energie um. «Der Atomstrom verschwindet aus unserem Basisangebot», erklärt Chris Eberhard, der Geschäftsführer der Energie und Wasser Meilen AG (EWM). Falls in Meilen Wohnungen mit Wärmepumpen und Elektroboilern ausgestattet sind, werden diese ab dem 1. Januar 2013 ebenfalls mit erneuerbarer Energie geheizt.

Das Dienstleistungsunternehmen EWM geht wegen des Wechsels auf naturmade.basic und naturmade.star auf Einkaufstour. «Wir müssen mehr zertifizierten Naturstrom kaufen», sagt Eberhard. Bislang war Meilen ein Kunde der EKZ. «Wir könnten aber auch bei rund 20 weiteren Stromlieferanten einkaufen.» Noch ist nicht entschieden, wer den Zuschlag für den Bezirkshauptort erhält.

Meilen ändert damit seine Stromversorgung grundlegend. Der Anteil von erneuerbarer Energie steigt von 25 auf 100 Prozent, die hauptsächlich aus den grossen nationalen Wasserkraftanlagen stammt. «Reden wir mit den Leuten, sind diese oft erstaunt, dass nicht mehr Wasser genutzt wird», sagt Eberhard. «Für viele ist die Schweiz ein grosses Wasserschloss.»

Mit Anpassungen
Im Fachjargon liefert Meilen ihren Kunden künftig zertifizierten naturemade.basic- und naturmade.star-Strom. Der Mehrpreis dafür beträgt für einen Vierpersonenhaushalt rund 5 Franken pro Monat. Kunden, welche den Aufpreis nicht bezahlen oder auf Kernenergie setzen wollen, bestellen das Produkt ewm.nuklear. Meilen müsste in diesem Fall die entsprechende Menge Atomstrom ins Netz einspeisen.

Das Werk empfiehlt Wasser.
Für Regula Baggenstos steht fest: «Die Energiewende schreitet im Bezirk weiter voran.» Die Gruppenleiterin Energie FDP Bezirk Meilen vermutet, dass sich die Anzahl jener, die weiterhin auf Atomstrom setzen, in engen Grenzen hält. «In Herrliberg gab es bei der Umstellung auf Naturstrom nur eine einzige Person, die weiterhin auf Atomenergie pochte.» Da der Mensch ein Gewohnheitstier sei, vermutet die engagierte Umweltschützerin, dass in Meilen vorwiegend das Basisangebot benutzt wird. «Ich denke nicht, dass die Kunden die Alternativen gross nutzen werden.»

Der Gemeinderat von Männedorf hat ebenfalls entschieden, ab 1. Januar 2013 für alle Stromkunden unter der Bezeichnung infra.naturpower Strom aus Wasserkraft auszuliefern. Andere Angebote wie Solarstrom, naturmade.star oder Atomstrom muss der Kunde ausdrücklich wünschen. Männedorf bezieht zur Zeit noch von den EKZ den Standard-Strom der Axpo mit rund 20 Prozent Wasser- und 80 Prozent Kernkraft, wird aber wie Meilen auf nahezu 100 Prozent Wasserkraft umstellen.

Der Mehrpreis für infra.naturpower beträgt auch in Männedorf ungefähr 5 Franken. Stromkunden, die den jetzigen Strommix mit hohem Anteil an Kernenergie behalten wollen, teilen dies der Infrastruktur Männedorf bis Ende November mit. In Stäfa können Stromkunden Naturstrom auf Wunsch ebenfalls beziehen.
Ueli Zoss  / Zürichsee-Zeitung 20. September 2012 (leicht bearbeitet)

Erneuerbare Energie erobert den Bezirk Meilen
Fünf von elf Bezirksgemeinden haben den Umstieg bereits beschlossen und liefern ohne anderweitige Bestellung Natrustrom aus Wasserkraft anstatt einer Mischung mit bis zu 80% Atomstrom:
  • 2008 Herrliberg liefert nur noch Strom aus erneuerbarer Quelle, ohne Atomstrom
  • 2012 Erlenbach liefert Strom aus erneuerbarer Quelle als Basisangebot (wie die Stadt Zürich)
  • 2013 Meilen, Uetikon und Männedorf lieferen Strom aus erneuerbarer Quelle als Basisangebot
Regula Baggenstos, Gruppe Energie, FDP Bezirk Meilen