Sonntag, 22. Juli 2012

Gründungsanlass: Diskussionen Rahmenbedingungen (Protokoll)

Wenn ein Produkt attraktiv ist und sich rechnet, kommt der Durchbruch von allein – falls die Rahmenbedingungen stimmen. In erster Linie müssen die Rahmenbedingungen einfach sein. Das fängt an bei den Baugesuchen (was muss eingereicht werden?), geht über die Gebühren (z.B. Bewiiligungs-, Konzessions- oder heute bei Einspeisern doppelt verrechneter Netzgebühr) bis zu möglichen Subventionen, Vergütungen und Steuern.

Folgendes kristallierte sich in den drei Gruppendiskussionen heraus: Die Gemeinde soll und muss Vorbild sein, insbesondere bei ihrem eigenen Liegenschaftenbestand. Als Vorbild kann die Gemeinde zeigen, was heute schon alles möglich ist und viele privaten Besitzer animieren, da zumindest vom Aufwand her auch ein ideeller Ansatz bleibt. Selber an beliebigen Orten Anlagen zu erstellen sei jedoch nicht Aufgabe der Gemeinde.

Indem allen bestehenden Stromprodukten des EWM lokal produzierter erneuerbare Energie beigemischt würde, wäre die Frage der Abnahme gelöst. Finanziell wären die Auswirkungen auf den einzelnen Bezüger gering. Gerade auch wegen seiner Einfachheit waren manche Teilnehmer einem solchen Modell zugetan; ein Opponent warnte jedoch davor im Hinblick auf den liberalisierten Strommarkt.

Da die Warteliste für die kostendeckende Einspeisevergütung des Bundes (KEV) auf weit über 15 000 Anlagen angestiegen ist, bieten an verschiedenen Orten die Gemeinden einen höheren Preis bei der Rücknahme elektrischer Energie als «Übergangs-KEV», teilweise auch zeitlich befristet (Meilen: 3 Jahre). Ein solches Modell können sich die meisten Teilnehmer auch für Männedorf vorstellen.

Ein heikles Thema sind Subventionen oder Kostenbeteiligungen der öffentlichen Hand. Uetikon, Meilen, Baar, Wiler, St. Gallen oder auch Zürich bieten solche an. Immer für Photovoltaik, teilweise auch für Solarthermie. Die prozentualen, realtiven (pro kWp, pro m2) oder festen Beträge variieren beträchtlich. Während ein Hausbesitzer überzeugend darlegte, dies sei einfach einmalig und unbürokratischer als z.T. jahrelange Vergütungen zuerst von der Gemeinde und später vom Bund, sind für fast alle «Subventionen» ein rotes Tuch.

Wenn es nach den Teilnehmern der Diskussion geht ist für Männedorfs Photovoltaikanlagen ein kostendeckender Preis seitens des EWM denkbar. Indem es diesen erwirtschaftet, indem es den Strom an alle Haushalte liefert, war noch umstritten. Da keine Subventionen ausbezahlt werden sollten, bleiben für solarthermische Anlagen entweder steuerliche oder ideelle Förderung (wobei letzteres eigentlich keine Rahmenbedingung ist).

Einig waren sich alle, dass das Bewilligungsprozedere einfach und günstig sein muss.

Moderation: Etienne Ruedin

Freitag, 20. Juli 2012

Gründungsanlass: Diskussionen Vision, Mission und Aufgaben (Protokoll)

These Vision: «Bis 2050 werden 70% des Solarpotenzials genutzt.» Das entspricht ca. 20% des Bedarfs an Elektrizität.
  • Solarthermie ist zu berücksichtigen (alle lokal produzierte Energie)
  • 2050 ist sehr langfristig. Die Vision soll noch zu Lebzeiten Realität werden  
  • Der Strommix des EW Männedorf ist ausschlaggebend: eine Änderung ist einfach, verständlich und daher gut zu kommunizieren  
  • Männedorf ist zur Zeit die Gemeinde an der Goldküste, welche am wenigsten aus dem Solarpotenzial macht. Die Vision könnte sein, Leader an der Goldküste zu werden
  • Neben der lokalen Produktion sind die Partnergemeinden mit einzubeziehen, insbesondere in den Bergregionen, da höhere Effizienz/Sonneneinstrahlung  
  • Eine Sensibilisierung ist nötig: Es muss nicht das eigene Dach sein, auf dem die Anlage entsteht. Gemeinsame Anlagen sind effizienter
  • Die Solarenergie kommt sowieso. Die Gegner sind aber die «Grossen», welche ihre Investitionen schützen  

These Mission: «Wir unterstützen Bau- und Betrieb & ermöglichen Neugeschäft für lokales Gewerbe»
  • Solarenergie muss sichtbar sein, damit die Leute mitmachen. Daher Anlagen im Dorf priorisieren, welche auch für alle Sichtbar sind
  • Private Initiative muss gefördert werden, nicht Gemeinde- oder Staatsinvestitionen
  • Auch das Energiesparen muss gefördert werden (2000W-Gesellschaft)  

These Aufgaben: «Finanzierung, Dachflächenvermittlung, Wissenstransfer, Anbieter-/Bezüger-Plattform, Politik»

Finanzierung:
  • Muss einfach sein
  • Minimaler Beitrag der öffentlichen Hand (Wirkungseffizienz)
  • Kosten/ Nutzen aufzeigen können; für Gemeinde wie auch für Private (inkl. Risiken)
  • Pooling von Finanzen anzustreben
  • Wieviel Mehrkosten für die Abnehmer?
Dachflächen:
  • Was passiert, wenn ein Haus z.B. vererbt wird?
  • Musterverträge wären hilfreich
  • Auch Partnergemeinden einbeziehen oder gar die optimalsten Flächen in der ganzen Schweiz mit einbeziehen
Wissenstransfer:
  • Systemübersicht fehlt als Einzelperson
  • Marketing für Stromsparen ebenfalls nötig (nicht nur Mehrproduktion, sondern auch weniger Verbrauch ist nötig)
  • Einfache Baubewilligungen und Beratung bei Baufragen sind nötig, die Hindernisse sind Komplexität und Aufwand in diesem Bereich
  • Interessen transparent machen: Wer will eine eigene Anlage bauen? Wer will gemeinsame Anlagen bauen?
Politik:
  • Vorschriften für Neubauten verschärfen: Neubauten sollen ausgeglichene Energiebilanz im Betrieb haben (Null- oder Plus-Energiebauten); Thermische Anlagen als Vorgabe
  • Zu verschärften Vorschriften für Neubauten: Die individuelle Situation von Neubauten muss berücksichtigt werden, nicht überall sind solche Anlagen wirtschaftlich  

Moderation: Thomas Zwicker

Mittwoch, 18. Juli 2012

Energie vom Dach erfolgreich gestartet

Dies sind einige Impressionen vom Informations- und Diskussions-abend vom 11. Juli 2012. Die Plakate sind in lesbarem Format auf dieser Seite abgebildet:




Montag, 16. Juli 2012

Männedorf peilt 20 Prozent erneuerbare Energie an

Ausriss aus der Zürichsee-Zeitung vom 13. Juli 2012
Die Zürichsee-Zeitung berichtete über den Anlass vom 11. Juli. Gemäss der Seezeitung löste die IG Energie vom Dach ein positives Echo aus. Dagegen liess der Gründungsanlass einige Fragen noch offen – für den künftigen Vorstand bleibt also noch einige Arbeit zu tun. Wichtige Impulse kamen nicht nur vom Gastreferenten Andreas Dreisibner, sondern auch aus dem Publikum: «Neue Energieformen sind nicht nur Solarenergie. Wir müssen solche Projekte in einem breiten Rahmen angehen», erinnerte Architekt Florian Niggli die Versammlung.

Ein weiterer Redner verlangte einen aktiveren Gemeinderat: «Auch die Politiker sollten sich vermehrt für natürliche Energieformen einsetzen», forderte er. Dieser Ansatz ist sicher richtig. Eine Herkules-Aufgabe wie die Energiewende kann nur erfolgreich gemeistert werden, wenn alle zusammenspannen: Private, hauseigentümer, Investoren, Unternehmer und Politiker; jeder in seinem Spezialgebiet. Wo es bei den Rahmenbedingungen noch klemmt, haben die an der Versammlung anwesenden Gemeinderäte bereits zu hören bekommen. Manche Teilnehmer haben sich für eine Mitarbeit in dieser oder jener Form gemeldet. Wer am 11. Juli nicht dabei sein konnte, kann sich immer noch mit dem Kontaktformular (rechts unten) bei der IG Energie vom Dach melden.

Montag, 9. Juli 2012

Veranstaltungen im Sommer

An der sonnigen Goldküste, auch Solarküste genannt, wird sogar an heissen Sommerabenden zur Energiewende diskutiert:

Mittwoch, 11. Juli 20.15 in Männedorf
Im Gemeindesaal (bergseits vom Bahnhof), diskutieren Vertreter von Gemeinderat, Elektrizitätswerk und Gewerbe über mögliche Fördermöglichkeiten für den verstärkten Ausbau der Nutzung der Solarenergie. Details im neuen Blogg unter: http://energievomdach.blogspot.ch

Freitag, 14.Sept. Bluetec in Winterthur
Der Marktplatz für effiziente Energielösungen und erneuerbare Energien: http://www.blue-tech.ch  Besuchen Sei die Tagung „erneuern Sie ihre Gemeinde“, Details und Anmeldung unter: http://www.blue-tech.ch/files/53/blue-tech2012_tagung-workshops_14092012.pdf


Schweizer Stadtwerke planen Energiewende
Der Verein Swisspower von den Schweizer Stadtwerken plant die Energiewende mit einem Masterplan, Details unter: http://www.presseportal.ch/de/pm/100004643/100721181/die-energiewende-anpacken-swisspower-stadtwerke-unterzeichnen-masterplan-2050

Das Solarpotential der Schweiz ist riesig
Solarnews unter: http://solarmedia.blogspot.ch/2012/06/solarpotential-der-schweiz-riesig.html

Quelle: FDP Bezirk Meilen, Gruppe Energie / Regula Baggenstos

Donnerstag, 5. Juli 2012

Gründung IG Energie vom Dach Männedorf

Sie interessieren sich für die neue IG Energie vom Dach in Männedorf und den Gründungsanlass vom 11. Juli. Hiermit erhalten Sie nun die wichtigsten Informationen zu diesem ersten Treffen. Unser erstes Treffen verstehen wir als Informations- und Diskussionsplattform, um ein gemeinsames Vorgehen in der IG zu erarbeiten.

Agenda:
☼ Begrüssung und Einleitung (Thomas Zwicker, Gemeinderat, Unternehmer; 15 min):
- Was die IG in Männedorf bewirken kann
- Welche Themen die IG vertreten und stärken soll
☼ Impulsreferat (Andreas Dreisiebner, Geschäftsleitung Solarspar; 15 min):
Rahmenbedingungen für erfolgreiche Solarprojekte am Beispiel des Vereins «Solarspar»
☼ Gruppendiskussionen (mit Rolf Eberli, Gemeinderat und Unternehmer, sowie Etienne Ruedin, Informationsmanager; 45 min)
- Welche Themen sollte die IG aus Ihrer Sicht (zusätzlich) angehen?
- Wie schaffen wir die nötigen Rahmenbedingungen für erfolgreiche Solarprojekte in Männedorf?
- Welche konkreten Aktionen würden Sie unterstützen?
☼ Zusammenfassung (Thomas Zwicker, Rolf Eberli, Etienne Ruedin; 15 min)
☼ Nächste Schritte und Verabschiedung (Thomas Zwicker; 10 min)

Wir treffen uns am Mittwoch, 11. Juli um 20:15 im Gemeindesaal.

Der offizielle Teil wird ca. 1½-2 Stunden dauern. Gerne gehen wir danach gemeinsam noch im geselligen Rahmen weiter diskutieren. Wir freuen uns auf eine spannende, innovative Gesprächsrunde mit Ihnen am kommenden Mittwoch im Gemeindesaal.

PS. Sie dürfen gerne weitere Personen einladen. Dazu finden Sie das Flugblatt «Energie vom Dach».