Mittwoch, 27. März 2013

So schafft Männedorf die Energiewende

Im Frühling spriessen Solaranlagen...
Am Dienstag, 26. März 2013 zeigte Thomas Nordmann von der TNC Consulting AG an einem gut besuchten öffentlichen Vortrag, wie eine Gemeinde Männedorf die Energiewende schaffen kann.

Die gute Nachricht überbrachte der Referent zu Beginn des Abends: Die Energiewende ist problemlos finanzierbar. Das Geld ist vorhanden. Zweitens: Das vom Bundesrat anvisierte Ziel von 20% Photovoltaik für die Stromproduktion ist erreichbar, ohne das ganze Land zu verbauen. Nach heutigem Stand der Technik benötigt es dazu 10m2 pro Einwohner. Gleichzeitig stehen in der Schweiz 48m2 Gebäude pro Einwohner.

In weiter interessanter Punkt, den Nordmann ansprach, war die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV). Er zeigt anschaulich, wie sie funktionniert und was in Deutschland daran anders ist. Was dort aus dem Ruder lief, kann in der Schweiz nicht passieren. In der Präsentation des Vortrages (PDF) können sie die Zahlen nachlesen. Am Beispiel der Zürichsee Solarstrom AG zeigte er auch, wie auf den Dächern der Schule Erlenbach heute soviel Strom produziert, wie sie verbraucht - und die Aktionäre am Gewinn partizipieren. Ein nachahmenswertes Beispiel. Nachahmenswert ist nach Ansicht Nordmanns auch das Vorgehen des EW Männedorf, das Erbauern einer für die KEV angemeldeten Anlage die Wartezeit zu den gleichen Konditionen überbrückt.

Bild: Netzwerk Wasser Osttirol

Freitag, 22. März 2013

Undichtes Dach mit Solaranlage saniert

Dank dieser Anlage kann die Ferrowohlen AG auf
die teure Dachsanierung verzichten. (Photo: ADEV)
Das 25‘000 Quadratmeter grosse Hallendach einer Industriehalle der Ferrowohlen AG ist undicht und aufwändige Sanierungsarbeiten stunden an. Bei der Planung stellte sich Ferrowohlen die Frage, ob anstelle eines neuen Dachs nicht gleich eine Solarstromanlage gebaut werden könnte, die Dachhaut und Stromproduzent in einem ist.

Die ADEV Solarstrom AG (Liestal) hat in enger Zusammenarbeit mit der Solventure GmbH (Wettingen) und eine neue optimierte Lösung entwickelt, die beiden Anforderungen gerecht wird. Die Lösung liegt in einer wartungsfreundlichen Ost-West-Aufständerung mit kristallinen Modulen. Im Juli erhielt die ADEV die Baubewilligung für den Bau dieser mit 2.8 Megawatt grössten dachintegrierte Anlage der Schweiz.

Die ADEV wird die 25‘000 Quadratmeter grosse Anlage auf der Industriehalle der Ferrowohlen im aargauischen Wohlen bereits Ende September 2012 ans Netz anschliessen.

St. Gallen sichert sich den Strom aus Wohlen
Die grösste Herausforderung wird, die dazu nötigen Leitungen der Mittelspannung pünktlich fertigzustellen. Die Gestehungskosten belaufen sich auf unter 30 Rappen pro Kilowattstunde - der Strom wird in das Netz der industriellen Betriebe Wohlen IBW eingespiesen und zum Marktwert vergütet. Der ökologische Mehrwert wird bis zur Aufnahme in die kostendeckende Einspeisevergütung des Bundes KEV von den St. Galler Stadtwerken übernommen.

Es konnte kein Aargauer EW für eine Liefervereinbarung der jährlich 2'500'000 kWh Solarstrom gewonnen werden. Die Werke von Lenzburg und Aarau schreiben auf der Ökostrombörse nur kleine Solarstrommengen aus. Zukunftsweisender ist der Entscheid der Sankt Galler Stadtwerke, die, um ihren nachhaltigen Strommix mit Sonnenenergie anzureichern, sich den ökologischen Mehrwert vom Solarstrom aus Wohlen gesichert haben. «Bundesrätin Leuthard forderte an der Swissolar-Tagung Fakten statt theoretische Potenzialstudien. Dank der vorbildlichen Strategie von St. Galler Stadtwerken können wir diesen grossen Schritt für die Energiewende umsetzen. Solche Individuallösungen sollen jedoch nicht die Notwendigkeit einer gesamtschweizerischen Vergütungslösung relativieren! Die Bundespolitik bleibt in der Pflicht: Erst wenn die KEV via Swissgrid in grossen Schritten freigegeben wird, kann sich das Potenzial der erneuerbaren Energien entfalten.» erklärt Projektleiter Heinrich Studer.

Quelle: ADEV

Donnerstag, 7. März 2013

Vortrag Thomas Nordmann am 26. März in Männedorf

Thomas Nordmann ist ein seit 1974 in der Solarbranche aktiver Experte hier am Zürichsee und dreifacher Träger des Soalrpreises. Er teilt am 26. März seine Erfahrungen mit uns. Thomas Nordmann hat unter anderem letztes Jahr mit der Zürichsee Solarstrom AG – unter Einbezug von Männedorfer Firmen – in Uetikon eine 78.5 kWp Solaranlage auf dem Hof «Im Brand» errichtet. Das ist wohl eine der grössten Anlagen im Bezirk.

Wir laden Sie freundlich ein, an dieser Veranstaltung des Vereins IG Energie vom Dach teilzunehmen. Der Vortrag ist öffentlich.

Programm 26. März 2013
Kirchgemeindehaus, am Leueplatz, kleiner Saal
20:10 - 21:30 Vortrag von Thomas Nordmann (TNC/ZSS AG/EffiEnergie) mit anschliessender Diskussion.

Der Beitrag der Photovoltaik zur Energiewende und wo stehen die Zürichsee-Gemeinden bei der Photovoltaik-Nutzung heute?


Ausserdem findet in Männedorf ab 12. März jeweils dienstags ein dreiteiliger Vortragszyklus zum Thema Energie statt.
Sie finden alle aktuellen Energieveranstaltungen in der Region wie immer auf unserer Seite hier im Netz.

Als kleiner Vorgeschmack: Thomas Nordmann am Fernsehen
Aus der Sendung Eco von TV DRS vom 4. Oktober 2010: Thomas Nordmann beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit Solarenergie und zählt hierzulande zu deren Pionieren. Bereits 1975 gründete er das Solar-Beratungsunternehmen TNC. Nordmann ist Träger des Schweizerischen und des Europäischen Solarpreises.

Donnerstag, 28. Februar 2013

Veranstaltungen im März


Rohstoffe: das gefährlichste Geschäft der Welt
Mi. 6. März. 9.30–11.30; Schulhaus Breiti, Herrliberg Schulhausstr. 39, 1. Stock
Einladung unter: http://www.seniorenforum-herrliberg.ch
Referent: Dr. Urs Rybi, Erklärung von Bern

Die Schweiz in der Energiewende – Fakten, Szenarien
Di. 12. März. 9:15–11; kath. Pfarreizentrum Männedorf
Referent: Prof. Dr. Franz Baumgartner, Zürcher Hochschule der Angewandten Wissenschaften; Vortrag der ökumenischen Altersbildung Männedorf


Der Weg zur Energiewende in Männedorf
Di. 19. März. 9:15–11; kath. Pfarreizentrum Männedorf
Referenten: Gemeinderäte Rolf Eberli, Thomas Zwicker;  Vortrag der ökumenischen Altersbildung Männedorf

Erneuerbare Energie – Initiativen des Elektrizitätswerks Männedorf
Energiesparen in der Praxis – Was kann ich beitragen?
Di. 26. März. 9:15–11; kath. Pfarreizentrum Männedorf
Referenten: Alexander Frei, Leiter EWM und Dr. Afred Wüthrich, Energieberater; Vortrag der ökumenischen Altersbildung Männedorf

Sonnenaufgang an der Goldküste
Di. 26. März. 19:30 Mitgliederversammlung Kirchgemeindehaus Männedorf
Di. 26. März. 20:10 Vortrag Thomas Nordmann (TNC/ZSS AG/EffiEnergie) mit anschliessender Diskussion
Referent: Thomas Nordmann (TNC/ZSS AG/EffiEnergie), seit 1974 in der Solarbranche tätig und Experte des Gebäudeprogramms des Bundes.

Quellen: FDP Bezirk Meilen; Ökumenische Altersbildung Männedorf; IGE

Mittwoch, 27. Februar 2013

Kühe mit Hörnern und Solarstrom für besten Käse und Butter

Die Sauerrahmbutter gehört zu den beliebtesten Produkten der Sennerei Bachtel in Wernetshausen bei Hinwil, unweit von Männedorf, hinter dem Pfannenstiel in den Zürcher Bergen. Nur noch eine Handvoll Betriebe produziert sie noch nach alter Väter Sitte, denn hier zählt das gute alte Handwerk, was die Kunden schätzen.

In der Sennerei des Weilers Wernetshausen wird auch gekäst und Joghurt hergestellt. Alles aus lokaler Milch von Kühen, die noch Hörner haben und unter der bekannten und beliebten Marke «Natürli». Was für uns Mitglieder von Energie vom Dach ein Grund ist, im Volg* nach Houderebäseler, Gluschtig oder Mägerlimuck (alle mild oder rezent) zu fragen, ist, dass ein grosser Teil des Stroms und das Warmwasser, dass die Sennerei für die Produktion benötigt von einer Solaranlage vom eigenen Dach kommt. Selten hat die Energiewende einen solch' unvergleichlich frischen, vollmundigen Geschmack und zarte Konsistenz.
* In der Werbung schrieb dieser Laden während Jahren, er sei so nah' (an der Auf-Dorf-Kreuzung), dass man zu Fuss zum Einkaufen gehen soll.

Montag, 11. Februar 2013

Energieveranstaltungen im Februar und März

Diskussion der liberalen Energiepolitik
Sa. 16.Feb. morgens;  Umweltarena Spreitenbach
Kommen und diskutieren auch Sie mit zur Schweizer Energiezukunft
Anmeldung und Information: http://www.fdpbezirkmeilen.ch

Rohstoffe: Grundlagen moderner Technologie am Beispiel der Solarzellen
Do. 28.Feb. morgens; Schulhaus Breiti, Herrliberg
Einladung unter: http://www.seniorenforum-herrliberg.ch
Referent: Prof. Dr. Dominik Brühwiler, Hochschule Wädenswil

Die Schweiz in der Energiewende – Fakten, Szenarien
Di. 12. März. 9:15–11; kath. Pfarreizentrum Männedorf
Referent: Prof. Dr. Franz Baumgartner, Zürcher Hochschule der Angewandten Wissenschaften; Vortrag der ökumenischen Altersbildung Männedorf

Der Weg zur Energiewende in Männedorf
Di. 19. März. 9:15–11; kath. Pfarreizentrum Männedorf
Referenten: Gemeinderäte Rolf Eberli, Thomas Zwicker;  Vortrag der ökumenischen Altersbildung Männedorf

Erneuerbare Energie – Initiativen des Elektrizitätswerks Männedorf
Di. 26. März. 9:15–11; kath. Pfarreizentrum Männedorf
Referenten: Alexander Frei, Leiter EWM und Dr. Afred Wüthrich, Energieberater; Vortrag der ökumenischen Altersbildung Männedorf

Wenn Sie den Vortrag von Prof. Toni Gunzinger über neue Szenarien für die Energielandschaft Schweiz Ende Januar verpasst haben, können Sie die Folien hier anschauen: http://www.energienetwork.ch
Quellen: FDP Bezirk Meilen; Ökumenische Altersbildung Männedorf

Mittwoch, 30. Januar 2013

Energiewende bis 2035 möglich

Die Energiewende ist bis 2035 möglich. Dies sagen die Umweltverbände und widersprechen damit dem Bundesrat, der dies erst bis 2050 als erreichbar ansieht.

Wie soll dies gehen, dass schon ab 2035 die ganze Schweiz sich zu hundert Prozent mit erneuerbarer Energie versorgen kann, ohne Kernkraft- oder Gaskraftwerke? Die Umweltverbände sehen folgende Lösungsansätze:
  1. deutlich mehr Energieeffizienz (während wir von Energie vom Dach an alle appellieren, dies freiwillig und aus ökonomischen Gründen zu tun, sehen die Verbände auch staatliche Zwänge vor)
  2. massive Förderung der Photovoltaik
Der Unterschied zwischen der Strategie der Verbände und derjenigen des Bundes sind im Prinzip nur in der Ambition und der Konsequenz, schrieb die freisinnige NZZ am 24. Oktober 2012. Die Umweltverbände wollen den Energieverbrauch ab sofort stabilisieren, während der Bundesrat einen steigenden Verbrauch bis 2020 weiterhin in Kauf nimmt, obwohl wir heute wissen, dass enorm viel Energie unnötig verpufft. z.B. Licht und Klimatisierung in Räumen, in denen sich niemand befindet; Maschinen die leer laufen; Standby; etc. Diese Verschwendung macht gemäss NZZ rund 30% (dreissig!) des Energieverbrauchs in der Schweiz aus.

Denkbar wäre eine kostenneutrale Stromlenkungsabgabe. Die Verbände wollen sie jetzt, der Bundesrat 2020. Durch die Kontingentierung der Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) produziert die Schweiz Wartelisten statt Kilowattstunden. Dabei könnte das für Wasser- und Windkraftwerke nicht vollständig ausgeschöpfte KEV-Geld für Solarstrom verwendet werden.
Quelle: NZZ, 24. Oktober 2012