(CD/MC) Sonnikon beschließt, etwas fürs gute Klima im Dorf zu tun
und eine Solaranlage zu bauen. Den sauberen Strom bietet sie den
Sonnikoner zum Kauf an. Selbst übernimmt die Gemeinde die
Hälfte des Stroms für den Betrieb der Mehrzweckhalle und von anderen gemeindeeigenen Gebäuden. Das Dach des Feuerwehrmagazins
eignet sich am besten für das neue Kraftwerk. Alles ist bereit. Nun
sucht der Gemeinderat Partner mit Fachwissen. Er klopft beim Verein Solarspar an. Mit einer Vereinbarung regeln die Partner Aufgabenteilung und Entschädigungen. Finanziert wird das Kraftwerk mit Fremdkapital, z.B. in Form von privaten Darlehen. Auch die Gemeinde schießt
einen Betrag ein. Weitere Körperschaften können sich beteiligen. In
Sonnikon ist das die Kirchgemeinde. Auch Solarspar kann als zusätzlicher Investor auftreten.
Die Gemeinde hat einen Solarausschuss gebildet, der Werbung macht
für das neue Kraftwerk und Stromkäufer akquiriert. Denn bevor
das Kraftwerk gebaut wird, muss mindestens die Hälfte der geschätzten
Jahresproduktion verkauft sein. Dabei wird der Ausschuss von Solarspar
mit Rat und Tat unterstützt – etwa mit individuell angepassten Unterlagen wie Darlehens- oder Stromverkaufsverträgen. Solarspar übernimmt auch das Kraftwerksmanagement. Sie verwaltet und verzinst
das Fremdkapital über ein eigenes Konto und bezahlt es nach Ablauf
der Laufzeit zurück. Sie führt die Buchhaltung und gewährt jederzeit
eine umfassende Transparenz.
Die Solarspar zeichnet auch für den Bau des Kraftwerks verantwortlich.
Der Solarausschuss von Sonnikon ist dabei ein wichtiger Gesprächspartner. Als Contractor – also auch als Vertragspartner des zuständigen Stromversorgers und des Dacheigentümers – betreibt Solarspar
das Solarkraftwerk. Ist das Kraftwerk am Netz, übernimmt Solarspar
oder – wenn vorhanden – das lokale Elektrizitätswerk den eigentlichen
Stromverkauf an die zuvor angeworbenen Kunden.
In Sonnikon leben äußerst aufgeschlossene Menschen. Schnell ist die
zweite Hälfte des hochwertigen Produkts ausverkauft und es gibt noch
mehr Interessierte. Solarspar stellt sicher, dass genügend Strom aus
anderen Sonnenkraftwerken zugekauft wird, um den Bedarf zu decken.
In weniger fortschrittlichen Gemeinden, wo es mit dem Verkauf von
Solarstrom harzt, hat Solarspar auch schon den nicht verkauften Strom
übernommen und über andere Kanäle Abnehmer gefunden.
Solarspar bildet nicht nur mit Gemeinden, sondern auch mit privaten
Vereinen oder anderen Körperschaften, die Sonnenkraftwerke bauen
wollen, erfolgreiche Gespanne, damit die saubere und reichlich vorhandene Energiequelle am Himmel genutzt wird.
Ökologischer Mehrwert
Mit dem Aufpreis für Treibhausgasfreien Solarstrom bezahlen Stromkunden den ökologischen Mehrwert. Mit der Verbreitung der Solarenergie und mit der Verbilligung der Technologie nähert sich der Preis
für sauberen Strom immer mehr dem Preis für Normalstrom an. Fachleute rechnen damit, dass die Preisunterschiede innerhalb von zehn
Jahren ganz verschwinden. Heute aber schwanken diese Aufpreise
für ein hochwertiges Produkt beträchtlich. Das Konsumentenmagazin
K-Tipp hat sich die Preise im letzten Jahr näher angesehen und festgestellt, dass die Zuschläge, welche die Elektrizitätswerke verlangen,
zwischen 37 und 95 Rappen liegen. Solarspar Vorstandsmitglied Heini
Glauser wird im Artikel mit einer klaren Aussage zu den hohen Zuschlägen zitiert: „Solche Preise sind eine Frechheit.“
Meist werden die happigen Aufpreise mit Vermarktungs-, Administrations- und Ökostrom-Zertifizierungskosten begründet. Und damit, dass
der Strom aus älteren, teureren Anlagen stamme. Für Heini Glauser
eine Ausrede. Solarstrom müsse zu einem Preis verkauft werden, der
nur wenig über den heutigen Gestehungskosten liege.
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